Das Mainframe Datenbank- und Transaktionsmanagementsystem – auch Information Management System (IMS) genannt, gehört für viele unserer Kunden zu den kritischen Systemen. Darum ist es uns wichtig, regelmäßig und aktiv an Konferenzen wie beispielsweise dem IBM IMS Technical Symposium teilzunehmen. Bei solchen Symposien haben wir die Möglichkeit, uns mit den IBM Entwicklern des Systems auszutauschen und immer auf dem aktuellen Stand zu bleiben.
Wir nehmen aber beim IBM IMS Technical Symposium in Wiesbaden nicht nur im dritten Jahr in Folge teil. Wir präsentieren auch. Das zeigt das in unserer Firma vorhandene Know how auf diesem Gebiet und den fortschrittlichen Einsatz des Systems bei von FI-TS betreuten Kunden. Über das diesjährige Symposium werde ich heute gern berichten.
Die fast 50-jährige Erfolgsgeschichte von IMS
IMS ist das älteste kommerzielle Datenbanksystem. IBM hat es einst für die NASA zur Stücklistenverwaltung der Saturn V-Rakete entwickelt. Diese Trägerrakete brachte von 1968 bis 1972 im Rahmen des Apollo-Programms 24 Astronauten zum Mond. Seit seinem ersten Start im April 1968 ist IMS ständig erweitert und fortentwickelt worden.
Eine der bedeutenden Weiterentwicklungen ist der IMS Transaktionsmanager. Unter seiner Kontrolle greifen heute auch bei unseren Kunden tausende verschiedene Transaktionsprogramme parallel in einer kontrollierten Art und Weise auf eine Vielzahl von IMS- und DB2-Datenbanken zu. Noch heute ist IMS das vermutlich schnellste Datenbanksystem. Mit mehr als 100.000 möglichen Transaktionen pro Sekunde in einem einzelnen System, ist es leistungsfähiger als jedes andere Transaktionsmanagementsystem. Dabei ist IMS hinsichtlich CPU- und Speicherbenutzung extrem ressourcenschonend. Eine ganze Reihe moderner Schnittstellen sorgen dafür, dass auch heute übliche web-basierte Anwendungsoberflächen oder Mobile Apps problemlos an das System angebunden werden können, ohne dass vorhandene Daten migriert oder bestehende Transaktionsprogramme verändert werden müssen.
Mein Vortrag „IMS Catalog in practice“
In den letzten beiden Jahren habe ich auf dem Symposium bereits über den „Einsatz von SQL zum Zugriff auf hierarchische IMS-Datenbanken“ und über die „Anbindung von web-basierten Oberflächen an bestehende IMS-Transaktionsprogramme“ gesprochen. In diesem Jahr habe ich mich entschieden, über den IMS Catalog – eine optionale IMS-Komponente zur Verwaltung von Metadaten – zu referieren.
Doch was ist ein IMS Catalog? Er spielt beim Einsatz moderner Funktionalität im IMS eine zentrale Rolle. Vor allem bei der Implementierung von Java-Anwendungen mit SQL-Zugriff auf IMS-Daten kommt man um den Einsatz dieser Komponente kaum herum. Gemeinsam mit anderen IMS-Komponenten und von IBM bereitgestellten Tools können wir auch abseits dieses Szenarios Nutzen aus dem IMS Catalog ziehen. Das gelingt von einfachen Dingen wie der Visualisierung von Datenbankstrukturen bis hin zu Funktionen zum Management des IMS-Systems.
Hands-on lab „Using Java with and within IMS“
In diesem Jahr waren wir allerdings nicht „nur“ mit einem Vortrag vertreten. Zusammen mit Alison Coughtrie und Isabelle Bruneel von IBM habe ich zusätzlich einen Workshop geleitet. Das Thema war: Einsatz von Java als Programmiersprache für IMS-Transaktionsprogramme und dezentrale Anwendungen – mit Zugriff auf IMS-Datenbanken und / oder IMS-Transaktionsprogramme.
In dem „Hands on lab“ hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, an einem PC selbst ausprobieren, wie Implementierung, Konfiguration und Ausführung solcher Java-Anwendungen in der Praxis funktioniert. Dabei konnten die Kurs-Teilnehmer auf ein Testsystem, welches ich gemeinsam mit den beiden Kolleginnen von IBM vorkonfiguriert hatte, zugreifen.
Anfang Juni werde ich dieses Hands-on lab auf der GSE Nordic Region Conference in Reykjavík, Island wiederholen.
Darüber und über die Möglichkeiten und Herausforderungen der Anwendungsmodernisierung auf dem Mainframe berichte ich in meinem nächsten Blog-Artikel.