Engagement in Balance bei FI-TS

 

Der „Engagement in Balance“-Workshop von FI-TS gibt Methoden zur Hand, die helfen sollen, Überlastung im Job zu vermeiden und Energie zu gewinnen .

Kennen Sie das? Das Telefon klingelt, im Mail-Postfach türmt sich die ungelesene Post, ganz oben auf der To-do-Liste stehen zwei Berichte, die schon längst fertiggestellt sein sollten – und gleich startet auch noch ein Meeting! Diese Situationen können einen  psychisch oder physisch schon mal aus der Balance bringen.

FI-TS bietet unter der Leitung unseres Gesundheitsbeauftragten Siegfried Stäbler den Workshop „Engagement in Balance“ an. In diesem Präventiv-Workshop lernen die Teilnehmer, sich selbst besser wahrzunehmen und achtsam zu sein. Das sind die Voraussetzungen, besser mit Stresssituationen umzugehen, die Balance zu halten und sogar Energien freizusetzen.
Ich habe bei Siegfried nachgefragt, was es mit dem Workshop und seinen Zielen auf sich hat.

Neue Energie gewinnen

„Im Workshop erarbeiten wir Methoden, mit denen wir unsere Batterien wieder auftanken können, um viel Energie im Alltag zu haben. Es ist beispielsweise wichtig, sich jeden Tag ausreichend Schlaf zu gönnen. Schlafen hilft dem Gehirn, neue Informationen ins Gedächtnis zu übertragen und natürlich auch die Tagesmüdigkeit zu überwinden. Daneben helfen beispielsweise Hobbies, sich nach der Arbeit auf neue Dinge zu fokussieren und dadurch den Kopf frei zu bekommen,“ erzählt Siegfried. Das kann ich gut nachvollziehen, denn nach einem körperlichen und seelischen Ausgleich nach der Arbeit habe ich am nächsten Tag oft ganz neue kreative Ansätze. „Generell ist es sehr wichtig, ein Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit zu schaffen. Geraten wir aus der Balance, kann es zu psychischen Belastungen kommen.“

Psychische Belastungen

Psychische Belastungen äußern sich durch innere Unruhe, ausgelöst von Versagensängsten, Schlaf- und Konzentrationsstörungen.
Ich möchte von Siegfried wissen, wie es so weit kommt, dass man sich überlastet oder gar ausgebrannt fühlt: „Oft ist es das Gefühl immer besser sein zu müssen als andere Kollegen, immer bei voller Leistung funktionieren zu müssen und keine Fehler machen zu dürfen. Es gibt Kollegen, die mit dem Druck arbeiten, immer alles unter Kontrolle haben zu wollen, und solche, die denken, keine Gefühle zeigen zu dürfen. Dann gibt es Kollegen, die auch im Job immer geliebt und anerkannt werden wollen und sich dann zu viel Arbeit zumuten.“

Der Workshop

Siegfried Stäbler, Gesundheitsbeauftragter bei FI-TS im Interview

„Ich habe für unser Unternehmen einen Workshop konzipiert, in dem wir Balance und Achtsamkeit üben.“, erzählt Siegfried.
„Wir erleben in unserem Alltag eine enorme Beschleunigung. Die IT-Systeme müssen bei Banken und Versicherungen rund um die Uhr stabil laufen. So bringt es der Job auch mit sich, Nacht- oder Wochenendeinsätze zu leisten. Im Workshop erläutere ich  Begriffe wie beispielsweise ‚Überlastung‘ oder ‚Burnout‘ und möchte damit allgemein für das Thema sensibilisieren“, erklärt Siegfried. „Es geht darum ‚krank machenden Stress‘ in ‚positiven Stress‘ umzuwandeln und Methoden zum Stress-Abbau an die Hand zu geben und wieder in Balance zu kommen.“

„Welche Methoden für den Stress-Abbau gibt es?“, möchte ich wissen. „Zuerst einmal musst du die Einstellung zum Stress verändern, dein Zeitmanagement optimieren und dir Pausen gönnen. Multitasking gibt es nicht. Konzentriere dich auf eine Sache und handle selbst-bestimmt.“

Nun, das ist interessant. „Wie definierst du selbst-bestimmtes Handeln im Job?“, frage ich. „Man kann sich immer selbst entscheiden, wann und wie man etwas erledigt. Handle nach deinem eigenen Rhythmus und stehe hinter deinen Entscheidungen. Dabei ist es wichtig, sich selbst wieder wahrzunehmen, denn das verlieren wir im Arbeitsalltag schnell aus den Augen.“

Selbstwahrnehmung

Siegfried erklärt im Gespräch, wie die Selbstwahrnehmung verloren gehen kann. Arbeitet man unter hohem Zeitdruck, dann spürt man oft gar nicht mehr, ob man eine Pause braucht, Hunger oder Durst hat oder sich einfach mal die Beine vertreten möchte. In Stress-phasen fällt es einem auch schwer, abzuschalten und gar nichts zu tun. Man steht sozusagen unter Strom. Übt man Selbstwahrnehmung, so konzentriert man sich ein paar Minuten nur auf den Atem und den eigenen Körper.
Im Ergebnis kann man sich beispielsweise besser auf seine jeweilige Aufgabe oder das Meeting und seine Inhalte konzentrieren.

Balance

Um im Job Balance zu halten, ist es wichtig, auf seinen Rhythmus zu hören und sich selbst wahrzunehmen. Bildquelle: Stockphoto

„Wichtig ist es, die innere Balance zwischen Job und Freizeit zu finden. Soziale Kontakte zu pflegen, Sport zu treiben, Entspannungsübungen zu machen und auch ein Haustier kann dazu beitragen, wieder in Balance zu kommen oder zu bleiben.“
Wenn es darum geht, eine innere Balance zu finden, denke ich auch an den Begriff „Mindfulness“, auch „Achtsamkeit“ genannt. Ich frage Siegfried, ob Aufklärung zu dem Thema auch Bestandteil des Workshops ist. „‚Achtsamkeit‘ hilft, mit Stress und Tempo besser umzugehen. Es ist eine Einstellung, auf die ich im Ansatz auch im Workshop eingehe.“

Achtsamkeit und Gelassenheit

Was versteht man unter diesen Begriffen? Achtsamkeit oder Mindfulness beschreiben eine offene, akzeptierende und gleichmütige Einstellung gegenüber allen Emotionen und Gedanken. Ich persönlich würde es im Ergebnis auch „Gelassenheit“ nennen, die wir in Gedanken und Überlegungen einfließen lassen. Mir gefällt die Definition von Yoga-Trip. Sie beschreibt einen achtsamen Menschen, der „sich voll und ganz dem zuwendet, was er gerade macht bzw. was gerade passiert, ohne die Geschehnisse oder Gedanken zu bewerten. Durch das Erlernen der Achtsamkeit ohne ständige Bewertung von Gedanken und Gefühlen gewinnt man den weiten Blick auf die Dinge, kann sich aber andererseits leichter von einzelnen Themen lösen, in die wir uns üblicherweise verbeißen, was zu Stress, Ängsten und Unwohlsein führt.“ Man soll sich also nicht von den Gefühlen wie Panik, Angst und Wut leiten lassen oder sie bekämpfen, sondern sie beobachten und vorüber ziehen lassen.

Moving

Passend zu diesem Ansatz hilft auch das Moving-Programm bei FI-TS, die innere Balance auszubauen. Hierauf werde ich genauer in einem weiteren Blogbeitrag eingehen. Nur so viel: Das einfache aber effiziente Rückentraining tut nicht nur dem Rücken gut, es unterstützt auch die mentale Ausgeglichenheit und senkt den Stresspegel.

Ergebnisse

Bei FI-TS stehen wir mit dem Workshop-Programm noch am Anfang, daher können wir noch nicht so viel über langfristige Ergebnisse berichten. „Die kurzfristigen Rückmeldungen der Teilnehmer sind sehr positiv und zeugen von einer sehr guten Umsetzbarkeit des Erlernten in den Arbeitsalltag,“ erzählt Siegfried.
Allgemein ist es schon seit Langem bekannt, wie positiv sich Balance- und Achtsamkeitspraktiken auf die Leistungsfähigkeit auswirken. Bei SAP und Google gibt es bereits positive Ergebnisse aus ähnlichen Workshops.

SAP

Bei SAP werden nach dem Artikel im Stern „Ende 2017 mehr als 6000 Mitarbeiter das zweitägige Achtsamkeitstraining: „Search Inside Yourself“ absolviert haben.“ Laut Befragungen der bisherigen Teilnehmer vier Wochen nach dem Kurs sei der Durchschnittswert beim „Wohlbefinden“ um 6,5 Prozentpunkte, bei „Fokussierung“ um 10 Prozentpunkte und bei „Kreativität“ um 7,4 Punkte gestiegen. Das persönliche Stress-Empfinden sei um 5 bis 6 Punkte gesunken. Daneben haben sich auch die Fehltage der Mitarbeiter signifikant reduziert.
„Diese Ergebnisse wünsche ich mir auch bei FI-TS,“ sagt Siegfried. „schließlich sind wir auf die Motivation und die Gesundheit unserer Kollegen angewiesen.“

Google

Google und andere Tech-Unternehmen im Silicon Valley sind so empfänglich für Balance und Achtsamkeits-Workshops, weil das für sie auch der erste Schritt zur Innovation ist. Wer gelassen ist, kann seine Kreativität entfalten.
Bei Google erklärte der ehemalige Trainer Chade-Meng Tan, dass Übungen zur Inneren Balance- und Achtsamkeit heute bereits an die Stelle von Fitness getreten seien. „Achtsamkeit öffnet die Tür zu einer Gelassenheit, die grundlegend für den Geschäftserfolg ist.“ Er sagt weiter in dem Artikel von theguardian: „Wenn Sie beispielsweise als Abteilungsleiter, genau wie Ihr Vorgesetzter, gelassen und freundlich zu Ihren Mitarbeitern sind, sind diese wiederum glücklich und geben dieses Gefühl an ihre Kunden weiter. Der Kunde fühlt sich gut behandelt und vergibt die Aufträge an das Unternehmen, bei dem er sich wohl fühlt. Somit ergibt sich eine Win-Win Situation“.
Dazu animieren die Workshops. Durch Balance- und Achtsamkeitsübungen lernen wir, Dinge reflektierter zu sehen und können auch gelassener auf emotionale Konflikt-Situationen unter Kollegen reagieren. Mit der Ruhe kommt die innere Gelassenheit und der Spaß an den Dingen, die wir tun.

Über Siegfried Stäbler

Seit Januar 2016 ist er als Betrieblicher Gesundheitsmanager für alle FI-TS-Mitarbeiter bei vielen Fragen zur Gesundheit da. Siegfried Stäbler ist seit 2006 als Heilpraktiker für Psychotherapie zugelassen. „Der ‚Engagement in Balance‘-Workshop bei FI-TS ist eine Maßnahme, meine Kolleginnen und Kollegen zu mobilisieren, psychische Belastungen zu reduzieren bzw. zu vermeiden. Durch regelmäßige Befragung der Teilnehmer überprüfen wir die Wirksamkeit des Workshops. Unser Ziel sind gesunde Mitarbeiter, die zwischen Beruf und Familie in Balance sind.“

 

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