Unser Kollege Sven Brauer ist in diesem Jahr bei der Triathlon Weltmeisterschaft, dem Ironman auf Hawaii dabei!
Normalerweise arbeitet er bei uns in Haar im Cloud Management. In diesem Sommer hat er neben seiner beruflichen, auch noch diese sehr außergewöhnliche sportliche Leistung geschafft: Sven war beim Hamburger Triathlon unter den besten fünf in seiner Altersgruppe M50-54 und hat sich damit für den Ironman Hawaii qualifiziert.
Sven Brauer
Sven war schon immer sehr sportlich. Bei unserem Interview erzählte er: „Ich habe bereits als Jugendlicher sehr intensiv in einem Sportverein in Thüringen trainiert. Meine Disziplinen waren damals schon der Mittel- und Langstreckenlauf. Mit dem Triathlon-Training habe ich aber erst mit 30 Jahren angefangen.“ Er trainierte 2-3 Jahre bis er sich 2005 das erste Mal zur Challenge Roth, dem europaweit größten Triathlon, anmeldete. Damals arbeitete Sven an unserem FI-TS Standort in Nürnberg.
Challenge Roth
Die Challenge Roth wurde 1984 zum ersten Mal von Detlef Kühnel und seiner gegründeten Triathlon Abteilung des TSV Roth aus Mittelfranken organisiert. Ab 1987 durfte sich die nun größte europäische Triathlon-Veranstaltung „Ironman“ nennen. Der Markenname war 2002 in Europa längst nicht mehr exklusiv. Darum wurde der Wettkampf in „Challenge Roth“ umbenannt. Die Challenge war sehr beliebt, wurde live im Fernsehen übertragen und hatte bereits 1998 über 4.000 Anmeldungen für 2.700 Startplätze. 2012 war die Online-Anmeldung erstmals nach weniger als 24 Stunden geschlossen. 2015 waren die verbliebenen Startplätze innerhalb von 70 Sekunden im Internet vergeben.
„Die Challenge Roth ist meiner Meinung nach der emotionalste Triathlon“, berichtet Sven. „Jedes Jahr versammeln sich bis zu 300.000 Zuschauer an der gesamten Strecke und jubeln den Teilnehmern zu. Es ist so schön, mit dem Rad zu fahren und hinter fast jeder Kurve angefeuert zu werden. Bei vielen Triathlon-Strecken ist man auch mal bei einer Strecke von 20 km ganz allein auf der Straße, aber in Roth ist immer Stimmung und viel Musik dabei. Das motiviert enorm.“ Das sehen auch viele andere so, denn die Challenge Roth wurde mit einer Teilnahme von über 60 Nationen von 2011 an sechs mal in Folge als Deutschlands „Rennen des Jahres“ geehrt.
Qualifikation in Hamburg
„Im letzten Jahr hatte ich auf der Challenge Roth nicht so viel Glück. Beim Schwimmen habe ich Wadenkrämpfe bekommen, die sich durch den gesamten Wettkampf zogen. Allerdings war ich sonst in Top-Form. Darum hat mich auch eine Freundin überredet, am diesjährigen Qualifikationswettkampf für Hawaii teilzunehmen. Der fand erstmalig am 13. August in Hamburg statt. Es haben sich über 2500 Teilnehmer angemeldet. Die besten 5 in meiner Altersklasse haben sich dann für den Ironman Hawaii qualifiziert und ich war einer der Glücklichen.“
Der Ironman Triathlon
Der Ironman Hawaii ist der älteste Triathlon weltweit. Wer ihn bestreitet, schwimmt zuerst 3,86 km im Meerwasser, fährt anschließend 180 km im bergigen Inselland Rad und schnürt sich anschließend die Laufschuhe, um noch mal die Marathon-Distanz von 42,2 km zu bestreiten. In diesem Jahr stehen 200 Deutsche, 38 Frauen und 162 Männer, in Kailua-Kona auf Hawaii auf der Startliste. Die Teilnehmer sind gefordert, denn dieser Ironman gilt als einer der weltweit anspruchsvollsten Wettkämpfe. Das liegt nicht zuletzt an den klimatischen Bedingungen auf Hawaii. Es können sehr böige Seitenwinde von bis zu 80 km/h aufkommen, die gerade das Radfahren sehr erschweren. Letztendlich starten aber alle Triathleten unter dem Motto:
„Swim 2.4 miles, bike 112 miles, run 26.2 miles. Brag for the rest of your life!“
Eine Woche vorher auf Hawaii
Wie die meisten Teilnehmer fährt auch Sven Brauer bereits eine Woche vor dem Wettkampf zur Akklimatisierung nach Hawaii: „Am Donnerstag, den 5. Oktober werde ich dann in den Flieger steigen. Dort wird dann aber nicht mehr so viel trainiert. Der Körper soll lediglich in Spannung gehalten werden. Große Trainingseinheiten wären so kurz vor dem Wettkampf zu anspruchsvoll und kraftraubend. Wir werden jeden Tag ein wenig im Meer schwimmen, um uns an die Wellen und das Salzwasser zu gewöhnen, und die ein oder andere lockere Rad – und Laufeinheit machen.“
In der Woche vom 9.-13. Oktober wird auch das ZDF Morgenmagazin von den Teilnehmern auf Hawaii berichten. Vielleicht sehen wir unseren Kollegen ja sogar?
Am Dienstagnachmittag, den 10. Oktober startet die Parade der teilnehmenden Nationen. Am Mittwoch bzw. Donnerstag finden die Wettkampfbesprechungen mit Erläuterungen des Ablaufes und des Regelwerkes statt. Donnerstag ist dann der Tag des Underpants-Run, einer Charity-Veranstaltung die mit einem Augenzwinkern den lockeren Dresscode von lediglich Bademoden in Bars, Geschäften und Restaurants aufs Korn nimmt. Am Freitag ist dann der Check-In des Wettkampfmaterials aller Teilnehmer.
Der Wettkampftag
Am 14. Oktober von 6:25 Uhr bis 7:10 Uhr hawaiianischer Ortszeit startet der Wettkampf in vier Startgruppen mit insgesamt 2000 Teilnehmern.
Den Triathlon in dem kleinen Örtchen Kailua Kona können Sie online ab 18:30 Uhr deutscher Zeit live verfolgen. In diesem Jahr gibt es auch erstmalig eine Liveübertragung vom ZDF. Um 0:25 Uhr startet diese direkt nach dem aktuellen Sportstudio im Fernsehprogramm. Nach einer 20-25 minütigen Zusammenfassung können wir dann den Einlauf des Ironman auf der Zielgeraden live miterleben.
Mit dem Abschlussbankett und der Siegerehrung am Sonntagabend endet das offizielle Programm rund um die Ironman World Championship.
Svens Training
Warum tut man sich ein solch hartes Training überhaupt an? Sven Brauer hat einen fordernden Job bei FI-TS. „Ja das stimmt, mit Arbeit und Training ist mein Tag völlig ausgefüllt. Ein ¾ Jahr vor dem Wettkampf habe ich nur noch wenig Zeit für Privates. Aber ich mag den Sport und für gute Ergebnisse muss man nun mal auch Opfer bringen und sich aus seiner Komfortzone heraus bewegen.“
Das stimmt allerdings, denn für viele Kollegen wäre es eher einen Qual nach der Arbeit noch bis ca. 22:00 Uhr zu trainieren – Radfahren, laufen, schwimmen.
„Weißt du, beim Training geht es um die gute Balance aus Belastung und Entlastung. Nur so ist eine Steigerung der Leistungsfähigkeit möglich. Ich trainiere beispielsweise am Wochenende auch mal auf eine komplette Ironman Langdistanz – allerdings verteilt auf drei Tage. So kann ich den Wettkampf simulieren. Nach dem vollständigen Wettkampf brauche ich dann mindestens zwei Wochen, um mich wieder zu regenerieren.“
Wie schaffst Du es, den Wettkampf durchzustehen? „Es ist das unbedingte ‚Wollen‘. Der Anfang ist auch noch verhältnismäßig leicht. Das Schwimmen macht Spaß und das Radfahren ist mit entsprechendem Training und ‚guten‘ Beinen auch noch gut zu bewältigen. Beim Laufen aber komme ich auf den letzten 15 km sehr an meine Grenzen. Da muss ich schon ganz schön die Zähne zusammenbeißen.“
Viel Erfolg!
Wir drücken ihm ganz fest die Daumen und wünschen allen Teilnehmern einen tollen Wettkampf und ganz viel Spaß in Kona.
Kleiner Tipp: Wir halten Sie in der Woche vom 9.-13. Oktober auf unser FI-TS Facebook-Seite auf dem Laufenden. Sven hat mir schließlich versprochen, ein paar Eindrücke aus Hawaii zu schicken.