Vor kurzem habe ich meine zweijährige berufsbegleitende Ausbildung zum „EMA Certified IBM Mainframe System Specialist“ abgeschlossen. Warum ich mich für diese Ausbildung am Mainframe entschieden habe und was sie im Überblick beinhaltet, darüber werde ich in den nächsten Zeilen berichten.
Ist eine solche Ausbildung noch zeitgemäß?
In der Ausbildung werden künftige Systemspezialisten trainiert, die für die Systemplanung, die Administration, die Wartung und den Betrieb der Mainframe-Systeme zuständig sind. Ja, es wird Nachwuchs im Mainframe gebraucht, denn wie bereits mein Kollege Robert Recknagel in seinem Artikel im IT-FinanzMagazin beschrieben hat, sind nach wie vor Mainframes in vielen Branchen fester Bestandteil der IT-Infrastruktur. Dies gilt nicht nur für Banken und Versicherungen, sondern auch für Handelsunternehmen, Autoindustrie und anderes produzierendes Gewerbe sowie zahlreiche staatliche Einrichtungen. So war es nicht verwunderlich, dass neben mir, den Kollegen von IBM, der Credit Suisse und der R+V Versicherung auch Auszubildende von Volkswagen teilgenommen haben. Im Folgelehrgang sind neben drei weiteren Kollegen von FI-TS auch noch Trainees aus den Unternehmen DATEV, W&W Informatik und T-Systems dabei.
Was ist am Mainframe überzeugend?
„Mainframes sind nach wie vor äußerst leistungsfähig und bieten hohe Ausfallsicherheit. Auf keinem anderen System können so viele Benutzer gleichzeitig arbeiten und so viele Anwendungen parallel laufen,“ sagt mein Kollege Robert Recknagel. Das kann ich voll unterschreiben, denn Banken können viele Finanztransaktionen gleichzeitig abwickeln, Handelsunternehmen viele Warenein- und -ausgänge buchen und Autohersteller verwalten die unzähligen, verschiedenen Teile und Kleinteile ihrer Modelle. Daneben spielt bei der Entscheidung, in den Mainframe zu investieren, die hohe Sicherheit der Plattform die wichtigste Rolle.
Nachwuchsförderung und Ausbildungsinhalt
Leider haben seit den neunziger Jahren immer weniger Unternehmen Nachwuchskräfte für Mainframes ausgebildet. Derzeit besteht hohe Nachfrage, aber es gibt kaum Spezialisten am freien Arbeitsmarkt. FI-TS hat sich daher entschlossen, ihren Mitarbeitern die EMA Basisausbildung anzubieten. Dank dieser Ausbildung gewinnt FI-TS junge Kollegen für die Mitarbeit am Mainframe.
Im Training haben wir via ‚Blended Learning‘, einer Kombination aus virtuellen Klassenzimmersitzungen vom Arbeitsplatz aus, Präsenz-Workshops und eLearning Sequenzen gelernt. Meine neuen Kenntnisse konnte ich dann direkt am System anwenden und auch jegliche Applikation testen. Inhaltlich werden in der Ausbildung zum „EMA Certified IBM Mainframe System Specialist“ alle Themenbereiche behandelt und anschließend geprüft, über die ein Systemverantwortlicher für Mainframes Bescheid wissen muss. So können wir Teilnehmer nach bestandener Prüfung, direkt in die Spezialgebiete, wie beispielsweise Storage Administration, Security Administration oder Datenbank Administration einsteigen.
Die Zertifikatsübergabe bei FI-TS in Stuttgart
Am Abschluss der Ausbildung stand eine Projektarbeit „über ein tätigkeitsrelevantes Thema“ an. Meins war „Daten-Migration von CA-Vtape zu IBM Virtual Tape Server”. Dieses präsentierte ich in einem zwanzig minütigem Referat vor einem Prüfungsausschuss.
Die Zertifikatsübergabe fand, durchaus feierlich, am 4. Mai 2017 an unserem FI-TS Standort Stuttgart statt. Mir hat besonders gut gefallen, dass mein Mentor Toni Pietzner und auch unsere Geschäftsführerin Gitta Demohn dabei waren, als ich über meine Erfahrungen mit der Ausbildung berichten und schließlich mein Zertifikat entgegennehmen konnte.